Freitag, 14. Dezember 2007

1.Kapittel

Das Jahr 45 - als alles begann -
Kindheit und Jugend

Keine Bombenangriffe mehr, kein Wettlauf mehr um einen Platz im Luftschutzkeller, keine Durchhalteparolen mehr und auch keine Obrigkeit mehr im kleinen Dorfes Zurchau im Kreis Annenberg des Osterlandes, es hatte sich alles verändert.
Das Neueste –„ die Amis kommen!“ -, Alles sollte anders werden im neuen Leben, nach den untergegangenen 1000 jährigen Reiche des großen Deutschlands.
Meine Mutter, noch jung unerfahren und dem Leben erwartungsvoll entgegen schauend, auf einmal arbeitslos, wie so viele andere auch, ihr Pflichtjahr in einer Großgärtnerei bei Annenberg, wie auch Ihr Dienst bei einer Herrschaft in Mondstab, jäh abgebrochen.
Niemals mehr brauchte Sie den beschwerlichen Weg, immerhin rund 12 Km, zu Ihren Dienst zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Aber da gab es ja noch die Baracken mit den geheimnisvollen Fremdarbeitern in Schladitz, wo eine große Liebe auf Sie wartete. Und was tat ein 17 jähriges Mädel in jener Zeit, wenn Sie gerade nicht mit Ihrer Mutter beim Bauern hamstern war oder für Brot und Kartoffeln schuftete?
Es war ja Frühling - und der kleine schwarze Italiener, den das Schicksal in diese Baracken getrieben hatte -, der auch nicht mehr in der schmutzigen Teerfabrik im nahegelegenen Rostiz schuften musste, er hatte es Ihr angetan.
Es kam wie so etwas eben kommen musste, ich wurde in den lauen Frühsommernächten zwar ungewollt jedoch der Logik der Dinge folgend, sozusagen zusammengebastelt.
Zur Ehre meiner werdenden Eltern sei gesagt, die noch gar nicht so recht wussten das es passiert war, - natürlich mit den besten Absichten.
Eine große erfüllte Liebe -, jedoch ohne die geringste Chance einmal gemeinsam das Leben zu meistern -, hatte sich vollendet, aber das Schicksal mischte die Karten wieder neu.
In unseren Fall verfügten die Siegermächte, dass alle Ausländer, Internierte wie Inhaftierte, aus KZs oder anderen Lagern, das Land sofort verlassen mussten.
Auch unser kleiner Italiener durfte sich ohne fremde Hilfe den Weg, natürlich zu Fuß und über die Alpen nach Hause suchen.
Über seine nun folgende Odysee und deren Hindernisse ist mir so gut wie nichts bekannt - außer den Zeitfaktor -, Ausgehungert und an schwerer TBC leidend kam er nach ca. zwei Jahren in seiner Heimatstadt Turin an.
Sein ganzer Stolz in dieser Zeit war, dass er 18-jährig, jung und voller Illusionen als Soldat bei den Carabinieri diente und auch kämpfte, und sein Pech, er diente unter den falschen General, - den General Bardollio -.Mutig stürzte dieser General den „italienischen faschistischen Führer“, den Duce. Und, das Schicksal wollte es so-, mein werdender Vater war zugleich auch dabei, als diese Entwicklung durch den deutschen Oberst Scorczeny wieder rückgängig gemacht wurde. Hitler ließ den Duce durch ihn befreien und große Teile seiner Truppe auch mein Vater wurden interniert und „durften“
in Deutschland schuften.
Meine Mutter Liane Mein Vater mit 20 Jahren

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