Mittwoch, 26. Dezember 2007

Jugendzeit.....

Natürlich waren diese pubertären Auswüchse Zeichen der erwachenden
Sexualität, aber zum bestimmenden Faktum wurden diese Spielchen erst in Zusammenhang mit den Femininen, mit den schon frühreifen Mädchen unserer oder anderer Klassen. Ich war zu dieser Zeit ein ziemlicher Spätzünder, der Knoten riss bei mir erst mit ca. 14 Jahren. Die pure Neugierde auf das Weibliche in Persona verdanke ich auch meinen Stiefvater. Bei ihm im Nachttisch fand ich eines Tages ganz hinten in der Ecke einen Reclamauszug aus den Decamerone, „Der Nonnengärtner“, in Form einer kleinen Broschüre. Normalerweise hätte ich dieses Büchlein achtlos beiseite gelegt, wären da nicht diese wunderschönen Illustrationen auf den Umschlag gewesen. Natürlich habe ich dieses Buch, nachdem ich es aufmerksam studiert habe fachgerecht umgeleitet. Dieses Büchlein wurde nun zu meinen persönlichen Bestseller, denn die schönen Frauen mit Ihren Lüsten entfachten in mir nicht nur die Neugierde sondern auch das Verlangen und die Sehnsucht nach den Neuen. Das Eis war gebrochen, ich wurde nun als vollwertiges Mitglied in unsere Clique aufgenommen und die neue schöne Jugendzeit mit ihren Hoffnungen und Sehnsüchten begann.
Ausgehend vom Druck der Hormone ändert sich grundlegend die Zweckbestimmung jugendlichen männlichen Handelns, alle berechenbaren und reflexiven Tätigkeiten, ordnen sich nur den einen Ziel unter bzw. werden an ihm gemessen, am Wesen der Frau.
Es ist nahezu unwahrscheinlich, was das Mysterium Frau und die sie umgebende Aura so alles aus einen Mann machen kann. Die Geschichte der Menschheit, vor allem die der Literatur ist voller Beispiele.
Ja ich denke, ein richtig gepolter Mann mit einer normalen Libido verwandelt sich im Verlaufe seines Lebens vom schmachtenden Volltrottel bis hin zur reißenden Bestie nur um das eine Ziel zu erreichen, die auserwählte Frau zu bekommen. Dabei entwickelt er Initiativen und Phantasien, die oftmals in keinen Verhältnis zum erhofften Ergebnis stehen. Seine ganze Kraft, sein Witz und seine Möglichkeiten ordnen sich nur diesem Einen unter. Auch mir ging es nicht anders, darüber wird aber noch zu reden sein.
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Ein bisher etwas zu kurzgekommenes Thema innerhalb meiner bisherigen Schilderung ist die Schule. Da ich ja innerhalb dieser persönlichkeitsformenden staatlichen Einrichtung einen beträchtlichen Teil meines Lebens verbringen durfte, ist es nur Recht und billig mich ein wenig damit zu beschäftigen.
Nun ja ich will es mal so formulieren, bis ich bewusst deren Daseinsberechtigung erkannt habe, mussten immerhin 10 Jahre ins Land gehen. 10 lange Jahre, die mir wie eine verlorene Zeit vorkamen.
Zumindest ist mir in dieser Zeit klar geworden, warum man sie damals mittlere Reife nannte, heute würde man hierzu Realschule sagen. Mein Jahrgang gehörte zu den ersten, die obligatorisch die neunte und zehnte Klasse besuchen durften und mußten, denn man brauchte im Mittel 10 Jahre um reif zu werden. Nicht desto trotz kann ich jedoch vermelden, ich habe die Prüfung geradeso mit Ach- und Krach geschafft, und dies auch noch innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraumes, nur Stolz konnte ich nicht auf die Ergebnisse sein.
Es war ja nicht so, dass ich gern in der Schule weilte, aber es gab ja auch noch sonnigere Abschnitte in diesen Zeiten, die man heute nicht missen möchte. Jedoch ist fairer Weise zurückblickend festzustellen, sie hat bei mir ihre Sinn- und Zweckbestimmung erreicht, d.h., sie hat mir geholfen meinen Platz im Leben zu finden und auch darin zu bestehen.
Nun war ich ja von Hause aus kein Dummer, d.h. ich begriff sehr schnell, was so in der Schule läuft, ich war nur stellenweise übertrieben faul und bequem, was die schulischen Aufgaben betraf, hinzu kam das ich vertiefte Desinteressen für ausgewählte Fächer hegte und ein gewisses Maß an charakterlichen Schwächen im Bezug zur Schule an den Tag legte.
Auch von Seiten meiner Eltern oder Familie fehlte es an den notwendigen Druck und der Konsequenz um entscheitend an einer Verbesserung der schulischen Leistungen zu arbeiten. Meinerseits entwickelte ich ein ausgefeiltes System ihnen gegenüber, um schlechte Noten und Einträge ins Tagebuch, die einer Unterschrift bedurften zu kaschieren. Nur zweimal im Jahr schärfte sich das Blickfeld meiner Eltern für das bisher Erreichte, nämlich immer dann, wenn es Zeugnisse gab.
Hier halfen keine Ausreden sondern nur Sanktionen, das mir dabei meine Eltern immer den Ferienstart vermiesten, störte sie nicht im geringsten.
Besonders zu den Fächern Deutsch – Grammatik, Rechtschreibung und Physik hatte ich ein gestörtes Verhältnis. Bei allen anderen Fächern verstand ich es vorzüglich mich so recht und schlecht durch das Schuljahr zu mogeln.
Schule war ja Gott sei Dank nicht nur Lernen und Pflichten, es gab im sozialistischen Schulsystem, also der Schule, die ich genossen habe so etwas wie einen soz. Erziehungsauftrag in seiner Einheit von Bildungs- und Erziehungsziel. D.h. alle gestellten schulischen Aufgaben wurden daran gemessen, wie sie den politischen Bildungsauftrag – „ der Entwicklung einer allseitig gebildeter sozialistischer Persönlichkeiten “, entsprachen, um einmal die offizielle Diktion zu verwenden.

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